Mikroelektronik - eine der Schlüsseltechnologien der Hightech-Agenda der Bundesregierung
Diese zum Teil gegensätzlichen Entwicklungen wurden in verschiedenen Übersichtsvorträgen aus Industrie und Politik adressiert, denn sie bilden das Umfeld, in dem sich die Branche bewegt. Nicht zuletzt deshalb gehört die Mikroelektronik zu den Schlüsseltechnologien der Hightech-Agenda der Bundesregierung, die parallel zum Kongress Ende Oktober in Berlin vorgestellt wurde. Zwischen „Künstlicher Intelligenz“, die neue Anforderungen an die Mikroelektronik stellt, und „Quantentechnologie“ bestehen enge Vernetzungen zu zwei weiteren der sechs Schlüsseltechnologien, wie mehrfach herausgestellt wurde.
Sowohl Matthias Hauer, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR), als auch Mona Neubaur, Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie und stellvertretende Ministerpräsidentin des Landes Nordrhein-Westfalen, die sich per Videobotschaft an die Teilnehmenden wandte, unterstrichen die strategische Bedeutung von Mikroelektronik und Mikrosystemtechnik für die Zukunftsfähigkeit Deutschlands und Europas.
Auch Dr. Roland Krüppel, stellvertretender Referatsleiter „Mikroelektronik, Supercomputing, Robotik“ im BMFTR, betonte den hohen Stellenwert dieser Technologien in der politischen Agenda und ihre Bedeutung für technologische Souveränität, wirtschaftliche Stärke und gesellschaftlichen Fortschritt.
From Lab to Fab
Ein zentrales Thema ist die rasche Umsetzung von Forschungsergebnissen in marktfähige Produkte, kurz: „From Lab to Fab“. Hier ist insbesondere die Wissenschaft gefordert, unter anderen gemeinsam mit der Forschungsfabrik Mikroelektronik Deutschland, als Brücke zwischen Forschung und Industrie effiziente Wege für Technologie- und Wissenstransfer zu gestalten. Neben Technologie-Kompetenz, die sich auch in den „Forschungslaboren Mikroelektronik“ (ForLab) bündelt, wurde der wachsende Bedarf an Entwurfs- und Design-Kompetenz für die Mikroelektronik hervorgehoben. Mit Initiativen wie „Chip-Design Germany“ soll die Ausbildung in diesem Bereich gezielt ausgebaut und der Industrie ein leistungsfähiges Angebot an Fachkräften und Entwicklungsressourcen bereitgestellt werden.
Fachkräfte-Nachwuchs als integraler Bestandteil der Strategie
In allen Übersichtsvorträgen spielte der Bedarf an Fachkräften – Menschen mit Ideen – eine zentrale Rolle. So hat das BMFTR der Fachkräfte-Gewinnung breiten Raum in der Mikroelektronik-Strategie eingeräumt und verschiedene Vorhaben gestartet, die explizit dieses Thema und die Vernetzung der dafür wichtigen Akteurinnen und Akteure vorantreiben, z.B. die Initiative „skills4chips“.
Der demografische Wandel und die seit Jahren sinkenden Studierendenzahlen im Umfeld der Mikrosystemtechnik und Mikroelektronik treffen auf einen hohen Bedarf an Ingenieurinnen und Ingenieuren, die zum einen die ausscheidende Babyboomer-Generation ersetzen und zum anderen den Wandel der Themen in Wirtschaft und Wissenschaft vorantreibent. Veranstaltungen für den Ingenieur-Nachwuchs sind deshalb Teil des Kongresses.